χάραξις figuriert in Vertragszusätzen, die bekräftigen, dass die Urkunde bei Abschluss keine weiteren Streichungen (χαράξεις), Auswischungen (ἀλειφάδες) oder Zusätze (ἐπιγραφαί) hatte, vgl. u. "Formeln".
Das Wort ist bislang (Stand: 05.04. 2016) nur 3mal in diesem Sinne belegt. Vgl. überdies χάραξ in P.Mich. I 84, 20 (?).
In dieser Bedeutung hat χάραξις nur einen Beleg. Die Formel dient der Begrüßung; bevor der Absender zur Schrift od. zum Schreiben (d. h. zu seinem eigentlichen Anliegen) übergeht, begrüßt er nochmals die Heiligkeit des Adressaten. Die Art der Begrüßung passt zum Duktus des Schreibers, der schon zu Beginn des Briefes den Adressaten mehrfach lobpreisend anspricht (vgl. Z. 1-3 τῷ εὐλαβεστάτῳ καὶ θεοσεβεστάτῳ κ(αὶ) ἁγιωτάτῳ πατρὶ). Vgl. auch Naldinis Übersetzung a. a. O.: "prima di ogni altro scritto salutiamo tanto la tua santità."