ἀλειφάς figuriert in Vertragszusätzen, die bekräftigen, dass die Urkunde bei Abschluss keine weiteren Streichungen (χαράξεις), Auswischungen (ἀλειφάδες) oder Zusätze (ἐπιγραφαί) hatte, vgl. u. "Formeln". Eine Ausnahme von diesem Gebrauch stellt nur BGU XIII 2349, 14-15, ein Privatbrief, dar. Dies ist gleichzeitig der einzige Beleg für das Wort im Akkusativ (ἀλυφίδα), während sonst, in den oben erwähnten Vertragszusätzen, stets die Genitivform attestiert ist.
Zur Rekonstruktion der Nominativform ἀλειφάς, aber auch ausführlich zu weiteren Fragen und Problemen zu ἀλειφ- in den dokumentarischen Papyri aus Ägypten siehe den Beitrag von A. Bülow-Jacobsen, H. Cuvigny und K. A. Worp a. a. O.
In mehreren Editionen liegt der Akzent, vermutlich der Flexion von ἄλειφαρ, ἀλείφατος folgend auf der zweiten Silbe (ἀλείφαδος), anstatt auf der dritten (ἀλειφάδος).
Bülow-Jacobsen, A., Cuvigny, H., Worp, K. A., Litura: ἀλειφάς, not ἄλειφαρ, and other words for 'erasure', ZPE 130, 2000, 175-182 (mit weiterführender Literatur).
Preisigke führt die hier dargestellte Bedeutung des Wortes ἀλειφάς sowohl im FWB (s. v., S. 19) als auch im WB (s. v., Bd. I, S. 53) unter dem Lemma ἄλειφαρ, eigtl. 'Salböl, Öl, Fett'; dazu siehe den ausführlichen und umfassenden Beitrag von A. Bülow-Jacobsen, H. Cuvigny und K. A. Worp (u. "Literatur").