"verpachtbare Nutzung"* (als Pfand für ein Darlehen)
Englisch
use, claim which can be leased (as a pledge for a loan)
Französisch
utilisation qu'on peut donner à bail (comme gage pour un prêt)
Italienisch
utilizzazione che si può affittare (come pegno per un mutuo)
Spanisch
aprovechamiento que se puede arrendar (como fianza por un prestado)
Sachgruppe
Rechtsbeziehungen zwischen Privatpersonen, Obligationenrecht, Darlehen, Rechtssetzung, Rechtspflege, Verwaltung, Allgemeine Verwaltung, Archiv- und Registerwesen
Frühester Beleg:
P.Lips. I 10 II 9, 32 (= Chr.Mitt. 189; 24.12. 240 n. Chr.; Hermopolis; einziger Beleg)
Spätester Beleg:
P.Lips. I 10 II 9, 32 (= Chr.Mitt. 189; 24.12. 240 n. Chr.; Hermopolis; einziger Beleg)
Erläuterungen
Vgl. die Erläuterung L. Mitteis' in P.Lips. I 10 a. a. O.: "Für das Darlehen besteht eine Hypothek an Feldern und einem Garten. Diese Verpfändung war eine antichretische, d. h. der Gläubiger sollte, statt der mit 12% festgesetzten Zinsen seines Kapitals, den Fruchtgenuß jener Liegenschaften haben; derselbe wird in Col. II lin. 9 u. 32 als μισθοκαρπία bezeichnet, weil er auch das Recht der Verpachtung in sich schloß (vgl. Col. I lin. 38: καρπείαν καὶ διαμίσθωσιν καὶ πρόσοδον πᾶσαν)."
* Diese Übersetzung stammt von Mitteis, vgl. P.Lips. I 10, S. 42.
Nicht vorhanden, vgl. jedoch FWB s. v.μισθοκαρπία.
Bemerkungen:
Interessant ist die Tatsache, dass der Schreiber von P.Lips. I 10 in Kol. II Z. 9 μισθοκαρπεία, dagegen in Z. 32 μισθοκαρπία schreibt. Die Recherche in der DDbDP nach Formen von καρπία und καρπεία sowie nach substantivischen Komposita damit bringt derzeit (Stand: 26.06. 2018) 30 Belege für urkundlich überliefertes (-)καρπεία und 20 Belege für (-)καρπία hervor. Aufgrund dieses Befunds wird das Wort nun (anders als in Preisigkes FWB) unter dem Lemma μισθοκαρπεία, ἡ geführt; dafür spricht nicht zuletzt auch der Befund, dass der Schreiber des Leipziger Papyrus' noch zwei weitere Male καρπεία schreibt, vgl. I 38 und II 18.