Dieter Hagedorn zufolge war der φόρος προβάτων "eine Abgabe, die für Schafe zu entrichten war, die auf dem Gelände von οὐσίαι weideten". Unklar bleiben indes z. B. das konkrete Objekt der Abgabe: Wurden die Schafherden gepachtet und muss der φόρος προβάτων als Pachtzins für diese betrachtet werden oder handelt es sich dabei um eine auf das Weideland erhobene Pachtgebühr? Vgl. D. Hagedorn in P.Hamb IV a. a. O. mit P. Schubert in P.Gen. III 142 a. a. O.
P.Hamb. IV 249, Einl. S. 73-74. P.Gen. III 142 und vgl. hier zu die ed. pr.: Schubert, P., Reçu pour le φόρος προβάτων, CdÉ 65, 1990, 97-102. Reiter, F., Die Nomarchen des Arsinoites. Ein Beitrag zum Steuerwesen im römischen Ägypten, Paderborn 2004, 181-182. P.Louvre I 34, Einl. S. 162. Wallace, S. L. Taxation in Egypt from Augustus to Diocletian, Princeton, N. J. 1938, 79-81. Zur "Schafssteuer" in arabischer Zeit siehe Stud. Pal. III2 Einleitung S. LVI.
Preisigke, Straßb. I 28 Einl. S. 106: Pachtzins für Kleinviehzucht. - Straßb. I 67 Einl.: Schafweidegeld. - WOstr. I 286. WArch. IV 533. WChrest. 272 Einl. Otto, Priester II 66 (Vermögenssteuer auf Schafe). San Nicolo, Vereinswesen I 1931. Milne, Arch.VI 134. (Preisigke, Fachwörter, S. 146)
Bemerkungen:
Vgl. noch die Formulierung [ -ca.?- ] ̣ προβάτοις πο̣ρ̣τ̣ί̣α (l. φορτία) in P.Cair.Zen. IV 59718, 39, 42 und 43 (Mitte 3. Jh. v. Chr.; Philadelphia / Arsinoites).