Möglicherweise früher, jedoch nicht genauer zu datieren ist P.Petr. III 117 E 16, F 1 (3. Jh. v. Chr.; Arsinoites).
Die bislang weiteren Belege finden sich in P.Petr. II 43 B Fr. 1 (ca. 220 v. Chr.; Arsinoites); P.Mich. XVIII 771, 9 (29.10. 195 v. Chr.; Oxyrhyncha / Arsinoites) und P.Mich. XVIII 774, 6 (ca. 194-193 v. Chr.; Oxyrhyncha / Arsinoites).
Erläuterungen
Die nur einige Male in ptolemäischer Zeit belegte χρυσοχοική kann als Gewerbesteuer aufgefasst werden, die von Goldschmieden und – wie P.Harrauer 30, 2 zeigt – auch von Vergoldern zu entrichten war, vgl. dazu auch die Ausführungen W. Clarysses in P. Harrauer, S. 68.
Eingezogen wurde die Steuer von Steuerpächtern, vgl. οἱ ἐξειληφ[ό]τ̣[ες τὴν ζωιγραφι]κὴ[ν] καὶ τὴν χρυσοχοϊκὴν (P.Harrauer 30, 1-2) und Πτολεμαίωι τῶι ἐξειληφότει (l. ἐξειληφότι) τὸν κόλλυβον καὶ τὴ<ν> χρυσοχοιεικὴν (l. χρυσοχοϊκὴν) (P.Mich. XVIII 771, 6-9) sowie Πτολεμαίου τ[ο]ῦ τελωνοῦντος τὴν χρυσοχοϊκην (l. χρυσοχοικὴν) (P.Mich. XVIII 774, 5-6), dazu siehe ebenfalls P.Harrauer a. a. O. (mit weiterer Literatur zur steuerlichen Behandlung der Tempel) sowie A. M. Keith und L. Pratt in P.Mich. XVIII a. a. O.
Huß, W., Die Verwaltung des ptolemaiischen Reichs, München 2011, 227. P.Harrauer 30, S.68. P.Mich. XVIII 771-774, Einl. S. 113-114. Wilcken, U., Griechische Ostraka aus Aegypten und Nubien, Leipzig und Berlin 1899, Bd. I, 403-404 (mit Berichtigung auf S. 822).
Die DDbDP verzeichnet derzeit (Stand: 28.06. 2018) mit O.Ont.Mus. II 142, 3 (28.09. 190 n. Chr.; Theben) noch einen weiteren Beleg für χρυσοχ(οική), der jedoch mit Verweis auf BL VIII, S. 529 bzw. auf BGU XV 2530, 2, Anm. zu Z. 2 zurückzuweisen ist; so löst C. A. Nelson, der Herausgeber der zuletzt genannten Urkunde, χρυσοχ( ) auf als (sc. λαογρ(αφία)) χρυσοχ(όων). Vgl. dazu auch U. Wilcken a. a. O. (s. oben unter "Literatur").