Neben den anhand der Steuertitel πηχισμὸς περιστερώνων und τρίτη περιστερεώνων explizit greifbaren Belegen für Steuern oder Abgaben im Zusammenhang mit Taubenhäusern weisen, wie die oben angeführten Urkunden zeigen, auch einige Belege für bloßes περιστερών auf diese hin, vgl. Formulierungen wie πρᾶξον (…) τὸ λοιπὸν τοῦ περιστερῶνος (P.Gur. 13, 4-6) oder διαγέγρα(φε) (…) ὑπ̣(ὲρ) περισ(τερεώνων) α (ἔτους) (O.Leid. 51, 1-2). Jedoch sind nicht alle Belege vergleichbar eindeutig zu interpretieren, vgl. z. B. die fragmentarisch überlieferten Ostraka O.Petr.Mus. 83, 4 und O.Bodl. II 1713, 5.
Bei den Zahlungen von μισθωτ(αὶ) περιστ(ερώνων) in dem umfangreichen Geschäftsbuch P.Cair.Goodsp. 30 (nach 25.05. 192 n. Chr.; Karanis / Arsinoites) – vgl. Kol. XIII Z. 15, Kol. XXI Z. 10, 13, Kol. XXIII Z. 9 und Kol. 15, Z. XXXIII 14 – handelt es sich vermutlich nicht um Zahlungen von Steuern, sondern von Pachtzinsen.
O.Petr.Mus. 83, Einl. S. 111. Poethke, G., Sijpesteijn, P. J., Abrechnungen und Quittungen der Berliner Papyrus-Sammlung aus dem Faijum, APF 30, 1984, S. 43-52, hier: 50-52.