Möglicherweise früher, jedoch nicht genauer zu datieren sind P.Tebt. III.2 951, 1 (3. Jh. v. Chr.; Tebtynis / Arsinoites); P.Hib. I 30, 13-14 282-274 v. Chr.; Herakleopolites).
Erläuterungen
Ein Verständnis der überlieferten ptolemäischen militärischen Rangbezeichnungen kann - wenn die dokumentarischen papyrologischen Quellen dies nicht ermöglichen - in der Regel mithilfe der taktischen Literatur erlangt werden; für den Rang des δεκανικός trifft dies jedoch leider nicht zu, vgl. Scheuble-Reiter a. a. O. So lässt sich auch sein Verhältnis zum λοχαγός (derzeit noch) nicht hinreichend erklären: Befehligte ein δεκανικός eine Untereinheit eines λόχος (Lesquier a. a. O.) oder weist die Rangbezeichnung lediglich auf die diesem Offizier unterstehende Truppenstärke hin, wonach einem λοχαγός eine schwere, dem δεκανικός eine leichte Reiterei unterstand (Van't Dack a. a. O., S. 54-55)? Oder war ein δεκανικός, wie der Titel vermuten lässt, Kommandeur einer Einheit von zehn Reitern (Scheuble-Reiter)?
Scheuble-Reiter, S., Die Katökenreiter im ptolemäischen Ägypten, München 2012, 57-58. Van't Dack, E., La littérature tactique de l'antiquité et les sources documentaires, in: Ders., Ptolemaica Selecta. Études sur l'armée et l'administration lagides, Leuven 1988, 47-64. BGU XIV 2386, Komm. zu Z. 4-6, S. 49. Lesquier, J., Les institutions militaires de l'Égypte sous les Lagides, Paris 1911, 91-92.
ein Offizier (ptol.). - Lesquier, Instit. milit. 91. (Preisigke, Fachwörter, S. 48)
Bemerkungen:
Beachte auch SB XVI 12221, 1, 6 mit Scheuble-Reiter, Katökenreiter, 111 Anm. 323: Das hier zu lesende ιν sei kein Arurenzeichen, sondern die Abkürzung für δεκαν(ικός) bzw. δεκαν(ικοί).