Die frühen Belege sind sehr wage datiert, vgl. weiterhin BGU XIV 2427, 2 (3. Jh. v. Chr.; Ort unbekannt); SB X 10448, 12 (3. Jh. v. Chr.; Magdola / Arsinoites); P.Cair.Zen. IV 59638, 8 (Mitte 3. Jh. v. Chr.; Ort unbekannt).
Der Analyse A. Steiners a. a. O. folgend lassen sich für das βασιλικόν mehrere umfassende Eigenschaften bzw. Ressorts feststellen. Es fungierte:
1. als Fiskus oder Staatskasse (vgl. Steiner 2, 74-76, 95-98), indem es die Zahlungen an den Staat verwaltete (bspw. Steuer- und Abgabenzahlungen), Geldzahlungen nahmen dabei die βασιλικαὶ τράπεζαι entgegen; damit steht auch die Erhebung der Steuern und die Verwaltung von Steuerdomänen in Verbindung (Steiner 9, 78-79), die ebenfalls zu den Aufgaben des βασιλικόν zählten.
2. als zentrale Verwaltungsstelle der Magazine (vgl. Steiner 73-76, 79, 98-101), d. h. es verwaltete u. a. die Naturalabgaben, welche in den βασιλικοὶ θησαυροί ihre physischen Lagerstätten hatten, vgl. dazu auch Pfeiffer a. a. O. mit weiterer Literatur.
3. als Verwaltungsbehörde für Staatsland (Steiner 77-79, 101-104), dabei war es für die Verpachtung, Verkauf, Konfiszierung und Bewirtschaftung staatlichen Bodens zuständig. Vgl. auch die Zusammenfassung Steiners (104-108).
Pfeiffer, S., Vier Nauklerosquittungen (P.UB Trier S 84-1 bis 84-3b und 108-4), APF 49/1, 2003, 25-42, hier: Komm. zu Z. 6-8, S. 30 (mit weiterer Literatur). Steiner, A., Der Fiskus der Ptolemaeer. Ein Beitrag zum ptolemaeischen Verwaltungs-, Staats- und Prozessrecht, Leipzig, Berlin 1914.
königlich, was dem Könige gehört. In ptolem. Zeit ist τὸ -κόν = Königsgut, d. i. der gesamte Besitz der kgl. Regierung an Geld und Liegenschaften, später - nach Abtrennung des Staatsgutes - das Hausgut des Königs. Preisigke, Girowesen, 190. – -κὸς γεωργός s. γεωργός. – -κὸς γραμματεύς s. γραμματεύς. – -κὴ γῆ s. γῆ. – -κὸς ὅρκος s. ὅρκος. – -γὴ τράπεζα s. τράπεζα. (Preisigke, Fachwörter, S. 38, s. v. βασιλικός)