Die Steuer wurde von direkten Erben bei Erbschaftsantritt entrichtet und scheint Berenike II., der Gemahlin des Ptolemaios III. Euergetes geweiht worden zu sein. Die oben angeführten Belege sind bislang die einzigen papyrologischen Zeugnisse für diese Steuer.
τὰ καθήκοντα τέλη θεᾶι Βερενίκηι (P.Dryton 33, 12 [20.6. 136 v. Chr.; unbekannt])
Literatur
Kreller, H., Erbrechtliche Untersuchungen auf Grund der graeco-aegyptischen Papyrusurkunden, Leipzig 1919 (ND Aalen 1970), 102-103. Gerhard, G.H., Ein gräko-ägyptischer Erbstreit aus dem zweiten Jahrhundert, Heidelberg 1911, 22 Komm. zu Z. 12.
Ephebenzulassungsurkunde / Statusnachweis
Englisch
certificate of admission to the ephebes / of status
Französisch
certificat d’admission aux éphèbes / certificat de statut
Italienisch
certificato di ammissione agli efebi / certificato di status
Spanisch
certificado de admisión a los efebos / certificado d’estado
Arabisch:
بيان حالة أو وضع قانوني / أو شهادة تثبت قبول الصبي في جماعة الشبيبة اليونانية (ἔφηβοι)
In P.Flor. III 382, 86 (03.11. 222 n. Chr.; Moirai / Hermopolites), der u.a. eine Epikrisis beinhaltet, findet man die ἀπαρχή anscheinend als Ersatz für die Ephebenurkunde bei Mädchen.
Von beiden Elternteilen zu beantragen (vgl. Gnomon des Idios Logos § 47). Es existierte als eigenständiges Dokument unabhängig von einer Geburtsregistrierung / Geburtsanzeige.
Die beiden obigen Belege sind bislang die einzigen ihrer Art. In SB III 9669 ist die ἀπαρχή aufgrund von SB III 9665 ergänzt. Auch diese Abgabe war der Berenike II., der Gemahlin des Ptolemaios III. Euergetes, geweiht.
P.UB Trier 135-2 III 21 (29.06.132 v. Chr.; Antaiupolis)
Spätester Beleg:
P.UB Trier 135-2 III 21 (29.06.132 v. Chr.; Antaiupolis)
Erläuterungen
P.UB Trier 135-2 und 135-12 haben noch nicht ihren Weg in das Sammelbuch gefunden. Die Freilassungsgebühr ist bislang nur dort belegt. Sie wird wahrscheinlich für die Registrierung des Statuswechsels vom Unfreien zum Freien erhoben bzw. für die Ausstellung der Urkunde.
1. Erbschaftssteuer. WOstr. I 345. - 2. Abgabe der Juden. WChrest. 61 Einl. S. 86 Wessely, Stud. Pal. I S. 10 unter 5. - 3. persönliches Ausweispapier (Art und Zweck unbekannt). BGU. I 30, 1 [II/III n.]: ἡ ἀπαρχὴ Μάρκου Ἀντωνίου Διοσκόρου. P. Catt. III, 7 = MChrest. 372. Flor. I 57, 81 u. 89 = WChrest. 143. Teb. II 316 II, 10 = WChrest. 148. BGU. IV 1150, 11 - Naber, Arch. III 715). WArch. IV 442. Gradenwitz, BphW. 1914, 136. Jouguet, Vie municip. 158. (Preisigke, Fachwörter, S. 25)
Bemerkungen:
Ursprünglich eine „Erstlingsabgabe“ findet sich die ἀπαρχή als Abgabe / Steuer für „Erstausweisdokumente“, so für Geburts- bzw. Statusurkunden für Metropoliten und Sklaven sowie für Ephebenzulassungsurkunden. Diese Urkunden werden schließlich nach der Abgabe / Steuer ebenfalls ἀπαρχή genannt. Auch bei der als Erbschaftssteuer anzusehenden ἀπαρχή handelt es sich um eine Steuer, die direkte Erben zum Erbschaftsantritt entrichten müssen (im Gegensatz zur εἰκοστὴ τῶν κληρονομίων (vicesima hereditatium).